Krankheiten im mittleren und hinteren Augenabschnitt

Hier erfahren Sie mehr über Krankheiten im mittleren und hinteren Augenabschnitt.

Grauer Star (Katarakt)

Allmählich zunehmende, schmerzlose Eintrübung der Augenlinse.

Symptome: Sehverschlechterung, Nebelsehen, Blendungsgefühl, Doppeltsehen, verminderte Farb– u. Kontrastwahrnehmung.
Ursache: am häufigsten mit zunehmendem Alter, aber auch angeboren, im jugendlichen Alter, weiters fördernd sind Entzündungen, Cortisontherapie, Zuckerkrankheit, traumatisch.
Therapie: Entfernung der trüben Linsenteile und Implantation einer Kunstlinse. Erfolgt in Lokalanaesthesie / Tropfanaesthesie. Anschließend Augentropfen über 5 Wochen und Brillenanpassung nach 6 - 8 Wochen, falls notwendig.

Häufigste Operation in der Augenheilkunde.

Grüner Star (Glaukom)

Ab dem 40. Lebensjahr erhöhte Anfälligkeit zur Augendrucksteigerung.
Normaler Augendruckbereich: 10 – 22 mm Hg
Voraussetzung: kein Sehnervenschaden, normales Gesichtsfeld und normale Hornhautdicke.

 

Zwei wichtige Formen:

Offenwinkelglaukom
Symptome: keine Schmerzen, Gesichtsfeldverlust wird erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkt.
Ursache: Es wird entweder zuviel an Kammerwasser produziert oder der Abfluss desselben ist vermindert. Dadurch kommt es zur Schädigung des Sehnerven durch Augendrucksteigerung und Gesichtsfeldausfälle. Das Glaukom ist noch immer zweithäufigste Erblindungsursache der Welt! Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchung kann die Erblindung verhindert werden!

Akuter Glaukomanfall
Plötzlicher Anstieg des Augendrucks auf ca. 60 – 80 mm Hg.

Symptome: rotes Auge, Verschwommensehen, Schmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Hornhauttrübung, mittelweite Pupille.
Ursachen: Störung des Kammerwasserabflusses.
Therapie: augendrucksenkende Tropfen, Salbe, Tabletten, Infusionen, Laser, um Abfluss des Kammerwassers zu ermöglichen.

Erhöhter Blutdruck (Hypertonie) und Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)

Sowohl beim erhöhten Blutdruck, als auch bei der Zuckerkrankheit kann es zu Veränderungen des Augenhintergrundes kommen.
Diese zeigen sich in unterschiedlichen Stadien, je nach Schweregrad.
Es kann zu Blutungen in der Netzhaut, Ödembildung, Arterien–/ Venenverschlüsse, Glaskörperblutung, Netzhautablösung bis zur Erblindung kommen.

Therapie: bei Bedarf Laserbehandlung, evtl. operatives Entfernen des Glaskörpers.
Wichtig: internistische Blutdruck- und Diabeteseinstellung, regelmäßige Verlaufskontrollen.

Altersbedingte Makuladegeneration

Betrifft die Stelle des schärfsten Sehens (Makula).

 

Trockene und feuchte Form

Symptome: deutliche Sehschärfenminderung,Verzerrtsehen, meist beidseits auftretend.
Ursache: unbekannt, vaskulär, Nikotin, etc.
Therapie: Beginn im Anfangsstadium mit Zufuhr von Lutein (als Nahrungsergänzung) in Kombination mit Vitaminen empfohlen, um Fortschreiten zu verhindern. Laserkoagulation, Injektion in den Glaskörper, um eine gefäßhemmende Wirkung zu erzielen, optische Rehabilitation (vergrößernde Sehhilfen).

Keine Erblindung, da das Sehen in der Peripherie erhalten bleibt.

Netzhautriss und Netzhautablösung

Symptome: Blitze, Schatten, Spinnweben, Rußregen.
Ursache: Netzhautdegeneration, erblich bedingt, Kurzsichtigkeit, traumatisch.
Therapie: Laserkoagulation der Netzhaut, Netzhautoperation.

Tumore

Malignes Melanom
Häufigster bösartiger Augentumor im Erwachsenenalter – wird meist zufällig entdeckt. Ztw. fällt
eine Visusminderung auf.

Symtome: eventuell Schatten, Sehschärfenminderung.
Ursache: unbekannt, von Melanozyten der Aderhaut ausgehend.
Therapie: Laser, Bestrahlung (Ruthenium Applikator, Gamma-knife), Op.

 

Retinoblastom
Häufigster bösartiger Tumor – angeboren oder im kindlichen Alter auftretend. 30 % beidseitig.

Symptome: Schielen, weiße Pupille, Lichtscheue.
Ursache: autosomal dominante Vererbung.
Therapie: Laser, Bestrahlung, Chemotheraphie, Entfernung des betroffenen Auges (Enukleation).

Wichtig: Untersuchung der Geschwister!